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Objekt des Monats

April 2024 - Die Fotoglasplatten der Mays

Da unser Museum neben unseren spannenden Ausstellungen auch in den Archiven und im Depot unzählige Schätze beherbergt, wollen wir mit dem Objekt des Monats regelmäßig Einblicke in unsere Sammlung geben.

In diesem Monat:

Die Fotoglasplatten der Mays

Die Mays und besonders Klara waren für ihre Zeit begeisterte Fotografen und Fotomotive. Sei es Karl, der sich als Old Shatterhand darstellte, Urlaubsbilder im Orient oder in Nordamerika oder  die Mays und ihre Freunde bei gemeinsamen Festen bei sich im Garten.

Das gängige dafür Medium des 19. Jahrhunderts waren sogenannte Fotoglasplatten aus denen dann die Drucke entwickelt wurden.  Dank unseres Fördervereins konnten wir 2022 etwa 1.000 originale Fotoglasplatten der Mays erwerben. Aufgrund der reinen Fülle und der notwendigen sensiblen Handhabung war es uns bisher nicht möglich, diesen Schatz vollständig zu ergründen.

Dies soll sich nun in Kooperation mit der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB) ändern, die für uns die Digitalisierung und Erfassung der Fotografien übernehmen werden.
Die SLUB half uns bisher besonders bei der Digitalisierung von Karl Mays historischer Bibliothek, samt der handschriftlichen Anmerkungen des Autors. Diese kann man hier einsehen.

Die Fotoglasplatten in ihren originalen Verpackungen.

vergangene Objekte des Monats

März 2024Karl Mays Zylinder und Spazierstock(?)

Karl Mays Spazierstock und Zylinder?

Im März 2023 hat das Karl-May-Museum eine außergewöhnliche Schenkung erhalten: einen Spazierstock und einen Zylinder, die Karl May gehört haben sollen. Beide Objekte kamen durch eine Schenkung des Dresdner Kameramanns Ernst Hirsch ins Karl-May-Museum. Ernst Hirschs Vater soll sie als junger Mann von Karl Mays ehemaligen Rechtsanwalt und Freund Rudolf Bernstein geschenkt bekommen haben.

Ob dies tatsächlich so war, lässt sich heute allerdings nicht mehr beweisen. Es gibt einige Indizien, die dafür und einige, die dagegen sprechen. Begeben wir uns also einmal auf Spurensuche nach Zylinder und Gehstock.

Mays Verhältnis zu Rudolf Bernstein

Seit 1902 vertrat Rudolf Bernstein Karl May als Rechtsanwalt. Karl und Klara May waren auch mit dem Ehepaar Rudolf und Emmy Bernstein befreundet und duzten sich, was zu dieser Zeit nicht verbreitet war. May war bekannt dafür, von Zeit zu Zeit persönliche Besitztümer an Freunde zu verschenken. 1908 zerbrachen Freundschaft und Zusammenarbeit mit Bernstein allerdings.

Der Zylinder

Der Zylinder weist äußerlich keine Besonderheiten auf und lässt sich auf Fotos daher schwer wiedererkennen. Das einzige bekannte Foto, das May mit einem Zylinder zeigt, ist kurz vor seinem Tod 1912 in Wien entstanden. Zu dieser Zeit bestand aber bereits kein freundschaftlicher Kontakt mehr zu Bernstein.  Im Inneren des Zylinders von Herrn Hirsch ist ein „M“ gezeichnet, das für „May“ stehen könnte. Es findet sich so ähnlich auch in einem Tropenhelm, der nachweislich Karl May gehört hat.

Der Spazierstock

Fotos von Karl May zeigen ihn hin und wieder mit einem Spazierstock. Bei genauerem Hinsehen lässt sich das Exemplar von Ernst Hirsch allerdings nicht identifizieren. Die Gravierung in verschlungener Schrift am Griff von Herrn Hirschs Spazierstock könnte als „CM“ gelesen werden. Dies könnte für die alternative Schreibweise „Carl May“ stehen – oder für einen ganz anderen Namen.

Fazit

Etwa ein Jahrhundert befanden sich Gehstock und Zylinder im Besitz der Familie Hirsch. Dass die Familie die Objekte so lange Zeit sorgsam aufbewahrt hat, zeigt, welch große Bedeutung ihnen zugemessen wurde. Unabhängig von ihrer Authentizität sind Zylinder und Spazierstock auch deswegen für das Karl-May-Museum interessant.

Gemälde von May und die beiden Objekte Objekt des Monats Vitrine in der Villa „Bärenfett“

Februar 2024Robert Sturm - "kulturelle Aneignung"

 

Robert Sturm – „Kulturelle Aneignung“ – Karikatur

Robert Sturm gewann mit seiner Arbeit den Heinrich-Zille-Karikaturenpreis 2024. Unter dem diesjährigen Motto des Preises „Deutschland komisch Vaterland“ zeichnet Sturm passend zum Karneval in diesem Monat eine Mutter mit ihrem als Indianer verkleideten Kind. Gegenüber den anderen verkleideten Personen beschreibt sie das Kostüm dann aber nicht als Indianer, sondern als kulturelle Aneignung.

Das Karl-May-Museum erwarb daraufhin einen digitalen Druck des Künstlers, der momentan auch in der „Villa Bärenfett“ zu sehen ist.

In Zusammenarbeit mit dem Künstler verkaufen wir die Karikatur auch in unserem Museumsshop als Postkarte, Plakat oder hochwertigem Druck (auf Wunsch vom Künstler signiert). Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Museumsshop.

 

Kulturelle Aneignung – Philipp Sturm

Januar 2024Patty Franks Cowboy Chaps

 

Patty Franks Cowboy-Chaps

Zum 148. Geburtstag unseres Museumsmitbegründers Patty Frank starten wir mit etwas ganz Besonderem: seinen legendären Cowboy-Chaps:

Patty Frank – am 19. Januar 1876 als Ernst Tobis in Wien geboren – war über Jahrzehnte das Herz und die Seele der „Villa Bärenfett“, die er von 1926 bis zu seinem Tod 1959 bewohnte. Der selbsternannte „Indianernarr“ etablierte gemeinsam mit Klara May das Karl-May-Museum als eines der bedeutendsten Spezialmuseen zur Geschichte der nordamerikanischen Indianer in Europa.

Seine Leidenschaft für den „Wilden Westen“ drückte sich auch in seinem äußeren Erscheinungsbild aus. So gehörten stets Hut, kariertes Hemd und Chaps (Beinkleider der Cowboys) zu seinem Outfit als „Hüter der Villa Bärenfett“.

Im Depot des Karl-May-Museums befinden sich noch heute seine berühmten Chaps mit den Initialen „P.F.“ Diese erhielt Patty Frank erst später aus dem Nachlass des Schauspielers Andreas Aglassinger (1895-1940), der unter seinem Künstlernamen „Raffles Bill“ auch als Cowboy in Varieté-Theatern bekannt wurde. Die Änderung der ursprünglichen Buchstaben „R“ und „B“ zu „P“ und „F“ sind noch heute deutlich zu erkennen. Neben den Chaps erhielt Patty Frank außerdem noch einige Reitsättel aus dem Besitz von „Raffles Bill“.

Chaps von Patty Frank (Archiv des Karl May Museums; I2159)

Karl May Museum

Karl-May-Str. 5
01445 Radebeul

Tickets

Normal: 10,00 € / Ermäßigt: 8,00 €
Kinder: 5,00 € / Familie: 22,00 €

Radebeulerinnen und Radebeuler erhalten 50% Rabatt auf den regulären Eintrittspreis!

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Öffnungszeiten

Dienstag–Sonntag: 10:00–18:00 Uhr

montags geschlossen (außer feiertags)

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